Bad Säckinger Holzbrücke

Die über 400 Jahre alte Bad Säckinger Holzbrücke ist die längste (ca. 200 m) überdachte Holzbrücke Europas. Die älteste Nachricht über eine Säckinger Holzbrücke stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Die Holzkonstruktion errichtete im
18. Jahrhundert der bekannte Brückenbaumeister Blasius Baldischwiler. Im Zuge des 1960 beginnenden Kraftwerkneubaus wurden die Brückenpfeiler tiefer gegründet und verstärkt.

Prinzip eines zweifachen Hängewerkes

Hänge- und Sprengwerke sind seit alters her unverzichtbare Bestandteile der Zimmermanns-Baukunst. Es geht im Wesentlichen darum, größere Stützweiten über „Öffnungen“ zu überbrücken.
Wir betrachten als Beispiel im Bild unten den einfachsten Fall und wählen eine bekannte Situation, eine kleine Fußgängerbrücke.

Biegelinie:
Ein Balken auf zwei „Auflagern“ biegt sich unter der Last „F“ durch. Diese Durchbiegung kann bautechnisch nur in geringem Maße toleriert werden.
Wird die Durchbiegung unzulässig groß und kann situationsbedingt keine weitere Stütze unter den Balken gestellt werden, benötigt man zusätzliche oder andere Konstruktionen wie beispielsweise die Spreng- und Hängewerke.

Statisches Wirkprinzip:
1. Der Spannbalken nimmt primär die vertikalen Lasten aus dem Fahrbahn-/Gehbelag auf und gibt sie unter eigener Durchbiegung an die Hängesäulen ab.
2. Die Hängesäulen ihrerseits werden durch die aus dem Spannbalken an ihrem Fußpunkt eingeleiteten („angehängten“) Kräfte auf Zug beansprucht.
3. Eine Zugkraft innerhalb einer Hängesäule zerlegt sich am oberen Ende derselben in eine horizontale Druckkomponente im Spannriegel und eine in Neigung der Hängestrebe.
Spannriegel und Hängestrebe werden also auf Druck beansprucht. Dabei entspricht die Summe der beiden Druckkräfte der Größe der Zugkraft – es herrscht Kräftegleichgewicht.

4. Die je an einem Ende des Spannriegels eingeleiteten beiden Druckkräfte sind im Idealfall gleich groß (Kräftegleichgewicht) und heben sich innerhalb des Spannriegels gegenseitig auf.
5. Die in Neigung einer Hängestrebe wirkende Druckkraft zerlegt sich am Fußpunkt derselben in eine horizontale und in eine vertikale Komponente.
Die horizontale Teilkraft wirkt als Zugkraft im Spannbalken. Die vertikale Teilkraft wird in das Auflager des Hängewerkes (Brückenpfeiler) eingeleitet.