Wasserkraftwerk Rheinfelden

Geschichte
Im April 1884 erteilte der Kanton Aargau und im Mai 1895 das Großherzogtum Baden den damaligen Kraftwerksbetreibern, heute Energiedienst AG, die notwendigen Konzessionen zum Betrieb eines Wasserkraftwerks am Hochrhein. Diese hatte eine Laufzeit von 90 Jahren beginnend im Jahr 1898. Im Dezember 1989 stimmten der Schweizer Bundesrat und das Regierungspräsidium Freiburg neuen Konzessionen für weitere 80 Jahre Kraftwerksbetrieb zu. Eine Auflage legte fest, ein neues Kraftwerk mit höherer Stromproduktion zu errichten. Energiedienst begann mit der Planung eines Wasserkraftwerks mit einer Leistung von 100 Megawatt. Das ist das Vierfache an Leistung. Im Sommer 2003 wurde mit dem Bau des Wasserkraftwerks in Rheinfelden begonnen. Bis zum Jahr 2007 entstand das neue Stauwehr. Danach folgte der Bau des Maschinenhauses. 2010 wurde zum ersten Mal Strom produziert. 2011 erfolgte die offizielle Einweihung. Mit einer Jahresproduktion von 600 Millionen Kilowattstunden liefert das Wasserkraftwerk Rheinfelden nun Ökostrom für rund 170.000 Haushalte. Das erspart der Umwelt rund 300 Millionen Kilogramm Kohlendioxid. Um die natürliche Flusslandschaft zu erhalten, investierte Energiedienst zudem in ökologische Ausgleichsmaßnahmen.
 
Altes Kraftwerk (Inbetriebnahme 1898) Neues Wasserkraftwerk (Einweihung 2011)
Altes Wasserkraftwerk Neues Wasserkraftwerk
Daten und Fakten
Daten und Fakten
Anlage:  Kanalkraftwerk
Stauwehrfelder:  12
Turbinentypen:  8 Kaplan-, 6 Propeller- und 6 Francis-Turbinen
Ausbauwassermenge:  600 Kubikmeter/s
Nettogefälle:  ca. 4,2 – 6,0 m
Leistung:  25,7 MW
Mittlere Jahresproduktion:  185 Mio. kWh
Anlage:  Flusskraftwerk
Stauwehrfelder:  7
Turbinentypen:  4 Rohr-Turbinen, 1 Dotier-Turbine
Ausbauwassermenge:  1500 Kubikmeter/s
Nettogefälle:  ca. 6,0 – 9,1 m
Leistung:  100 MW
Mittlere Jahresproduktion:  600 Mio. kWh
Querschnitt altes Kraftwerk
Querschnitt neues Kraftwerk
Querschnitt altes Kraftwerk Querschnitt neues Kraftwerk
 
 

 
Film: Windenergie und Wasserkraft
Alle reden von der Energiewende. Aber kann unser Strombedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden? Mit Windkraft wird in Deutschland weit mehr Strom erzeugt als mit Wasserkraft, mit der allerdings Energie auch gespeichert werden kann. Der Film erklärt, wie Windkraftanlagen, Laufwasserkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke funktionieren. Er weist darauf hin, welche Rolle der Klimawandel für Wind- und Wasserkraft spielt, und dass manche Großprojekte zur Energieerzeugung einschneidende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben.